Zwischen Privat- und Wirtschaftsdetekteien gibt es zahlreiche Unterschiede. Über diese sollte man sich vor einer Beauftragung im Klaren sein, denn letztlich spielen viele Faktoren bei der Wahl eine Rolle – vor allen Dingen, zu welchem Zwecke Detektive eingesetzt werden sollen. Im Folgenden möchten wir näher erläutern, was Privatdetekteien und Wirtschaftsdetekteien ausmacht.
Die Privatdetektei
Privatdetekteien decken viele Bereiche des täglichen Lebens ab und sind vor allen Dingen in privaten Angelegenheiten der richtige Ansprechpartner. In der Regel besteht ein solches Unternehmen aus einem oder aber aus mehreren Detektiven, die speziell aufs Observieren und Ermitteln in ihrem Bereich geschult sind. Es ist immens wichtig, bei der Wahl einer Detektei besondere Faktoren zu beachten, denn nur mit dem richtigen Partner an der Seite sind die Ermittlungsergebnisse am Ende gerichtsverwertbar. Da es weder eine Ausbildung noch Zulassungen für diesen Beruf gibt, kann es hilfreich sein, sich im Vorfeld über das ins Auge gefasste Detektivbüro zu informieren und auf Erfahrungen anderer Privatpersonen zu vertrauen.
Fälle, die von einer Privatdetektei übernommen werden, können beispielsweise Folgende sein:
- Streit ums Sorgerecht – ist der Partner wirklich gut fürs Kind?
- Erbschaftssachen
- Suche nach vermissten Personen
- Untreue durch den Partner
- Erpressungen durch Dritte
- Stalking oder auch Mobbing
- Familienangelegenheiten aller Art
Privatdetektive kümmern sich ausschließlich um straf- und zivilrechtliche Angelegenheiten, während eine Wirtschaftsdetektei einen breit gefächerten Bereich von Wirtschaftskriminalität aufzudecken versucht.
Wer kann einen Privatdetektiv beauftragen?
Im Grunde genommen ist es jeder geschäftsfähigen Person möglich, sich hilfesuchend an eine Detektei zu wenden und die Unterstützung durch meist erfahrene Ermittler in Anspruch zu nehmen. Strafrechtlich haben solche Detektive allerdings nur wenig Handhabe, denn sie bekommen von Seiten des Staates keine Sonderrechte, was beispielsweise das Festhalten verdächtiger Personen oder gar Ausführen von Maßnahmen gegen Täter angeht. Im Grunde genommen sind sie lediglich dazu da, fürs Gericht notwendige Beweise zu suchen. Oftmals erfolgt der Einsatz aber auch aus persönlichem Interesse – sei es, weil der Partner fremdgeht und man selbst Gewissheit haben möchte.
Das Gericht kann Beweise von Privatdetekteien verwerten. Sollte ein Betrug aufgedeckt werden, dann ist es sogar möglich, dass der Täter die entstandenen Ermittlungskosten auferlegt bekommt.
Wirtschaftsdetekteien für Unternehmen
Unternehmer tun gut daran, sich beim Verdacht von Wirtschaftskriminalität in ihrem Betrieb an eine Detektei zu wenden, die auf diesen Bereich spezialisiert ist. Mehr und mehr Firmen machen weltweit unglaubliche Verluste, weil sie von der stärker werdenden Wirtschaftskriminalität betroffen sind. Ein Privatdetektiv kann hier keine Abhilfe schaffen – in diesem Fall müssen Profis ran. Beauftragt werden können diese zum einen beim bloßen Verdacht, und zum anderen ist es möglich, sich regelmäßig unterstützen zu lassen. So senkt man als Unternehmer die finanziellen Risiken, die durch wirtschaftliche Kriminalität entstehen.
Bereiche, die durch Wirtschaftsdetekteien abgedeckt werden, sind unter anderem:
- Unterschlagungen, Diebstähle und Betrügereien durch Angestellte
- Manipulationen von Spesen- und Lohnabrechnungen
- Nicht zugelassene Nebenjobs – oftmals in Verbindung mit Krankmeldungen
- Schwarzarbeit und weitere Bereiche des Arbeitsrechts
- Werksspionage
- Verletzungen des geltenden Wettbewerbsrecht
- Und viele weitere
Allein der Verdacht rechtfertigt den Einsatz von Wirtschaftsdetektiven, die in der Regel speziell auf die vorgenannten Fälle spezialisiert sind. Die Ausbildung in dieser Branche ist sehr umfangreich, denn in diesen Beruf fließen vor allen Dingen zahlreiche Rechtsgrundlagen ein, mit denen ein Detektiv im Wirtschaftsbereich vertraut sein sollte. Ebenso wie Ergebnisse aus privaten Ermittlungen sind auch die Ergebnisse im wirtschaftlichen Bereich gerichtsverwertbar. Der Auftraggeber trägt die Kosten für alle Ermittlungen zunächst selbst, doch diese können unter bestimmten Umständen auf den oder die Täter übertragen werden.
Beratung statt Schadenbegrenzung
Wirtschaftsdetekteien gehören in vielen gerade großen und mittelständischen Unternehmen längst zum festen Inventar. Sie setzen sich nämlich nicht nur bei akuten Fällen ein, sondern sind auch sehr hilfreiche Berater, wenn es um eine fachgerechte Prävention geht. Oftmals arbeiten Fachleute aus Sicherheitsunternehmen und ehemalige Polizisten in Wirtschaftsdetekteien – allesamt Personen, die bestens mit der Thematik vertraut sind und die dabei helfen können, Schäden abzuwenden, bevor diese überhaupt entstehen können.
Wirtschaftsdetekteien werden oftmals nicht nur von Unternehmen beauftragt, sondern auch von Rechtsanwälten. Die Zusammenarbeit erleichtert die Beweisführung und liefert besonders schnelle Ergebnisse, mit denen Anträge vor Gericht umso einfacher durchsetzbar sind.
Inzwischen gibt es zahlreiche Detekteien, die sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen tätig sind. Diese kombinierten Unternehmen haben einen großen Vorteil, denn im Gegensatz zu Privatdetektiven müssen Wirtschaftsdetektive umfassend ausgebildet sein. Dies hilft insbesondere dann, wenn es im privaten Rahmen um strafrechtliche oder aber um zivilrechtliche Themen geht. Rein rechtlich sollten Detektive zumindest wissen, welche Möglichkeiten sie während ihrer Ermittlungen haben und wo die Grenzen sind. Bei vielen Straftaten führt der Weg am besten direkt zur Polizei.